Handreichung zu Leitungswechsel veröffentlicht!
27.03.23
Veröffentlichung der Handreichung zu respektvollen und transparenten Leitungswechseln an deutschen, öffentlich geförderten Theatern.
Immer mehr Ensembles sind in den letzten Jahren an die Öffentlichkeit gegangen, um auf Missstände bei Leitungswechseln an öffentlich finanzierten Theatern hinzuweisen.
Die durchaus legale Praxis der „Nichtverlängerung aufgrund von Intendanzwechsel“ stößt zunehmend auf Unmut bei den Betroffenen — sind die Darsteller:innen (Tänzer:innen, Schauspieler:innen, Sänger:innen) doch mittlerweile im Proben- und Arbeitsprozess viel mehr Künstler:innen, als es ihnen arbeitsrechtlich zusteht. Die „ausführende Person“ ist zu einer„schöpfenden“ geworden, die maßgeblich am Erfolg von Inszenierungen und damit an der künstlerischen Handschrift des Theaterhauses und an seiner Außenwirkung beteiligt ist. Diese Arbeitsrealität bildet der NV-Bühne (Solo) vor allem in seinem Umgang mit Leitungswechseln nicht ab. Nicht nur Darsteller:innen sind von einer fehlenden Autonomie im Prozess des Leitungswechsels betroffen. Auch Assistierende, Dramaturg:innen, Theaterpädagog:innen, sogar mancherorts die Technik leiden unter den Auswirkungen.
Der Leitungswechsel bedeutet für die Betroffenen eine unverschuldete und fremdbestimmte Situation, in der es rechtlich derzeit weder einen Anspruch auf ein Gespräch mit der neuen Leitung gibt noch einer Begründung für eine Nichtverlängerung bedarf.
Dieser Leitfaden möchte Wege aufzeigen, wie der Prozess eines Lei- tungswechsels respektvoll gelingen kann. Er möchte zum Nachdenken und Diskutieren anregen und zu mehr Mitbestimmung der Angestellten ermutigen.
Er ist in einer Arbeitsgruppe des ensemble-netzwerks entstanden, in der Schauspieler:innen, Regisseur:innen, zukünftige Leitungspersonen, Assistierende und Dramaturg:innen ihre Erfahrungen und Standpunkte eingebracht und diskutiert haben.
You are not alone!