FAQ
Ich finde die Arbeit des ensemble-netzwerks toll,
aber warum soll ich 100 € im Jahr zahlen?
Weil Du die Arbeit toll findest. Scheinbar findest Du Sie notwendig. Und Du wirst davon profitieren. Man kann nicht auf Veränderung hoffen, ohne einen Interessenverband oder eine Gewerkschaft zu unterstützen. Der Vorstand arbeitet ehrenamtlich in seiner Freizeit.
Weil 8,33 € pro Monat für viele von uns schon viel Geld ist. Genau das kann nicht angehen. Es kann nicht angehen, dass Theaterschaffende sich 100€ im Jahr ungern leisten können, obwohl sie es wollen. Auch darum setzen wir uns für höhere Gagen bei der Gewerkschaft, bei den Intendant*innen, bei der Politik ein.
WIR LEITEN DIE THEATERREFORM EIN
Ordentliches Mitglied im ensemble-netzwerk zu sein ist eine Frage der Haltung. „Ich will, dass was passiert. So atemlos und einsam kann es nicht weiter gehen. Da sind Leute, die was machen, das will ich mit nem Hunni im Jahr unterstützen.“
Du willst doch nicht später in den Theatergeschichtsbüchern über die Stadttheaterreform lesen und hast sie selber verpasst.
Was macht Ihr noch mal genau?
Wir treffen uns mit denen, die was bewegen könnten – Politiker*innen, Gewerkschafter*innen, Arbeitgeber*innen, Intendant*innen – und sorgen dafür, dass sie auch wirklich was für uns bewegen. Wir vernetzen, schmeicheln, drohen, nerven, ziehen, drücken, fragen, lachen.
Wir denken uns Aktionen aus und planen ihre Umsetzung. Zum Beispiel die Fotoaktion „Nassen Bühnenkünstler*innen glaubt man“ oder „40.000 Theatermitarbeiter*innen treffen ihre Abgeordneten“, die bundesweiten Ensemble-Versammlungen, die Konferenz der Theaterstudierenden, das Regie-Netzwerk-Treffen oder die Parade der Darstellenden Künste.
Wir erstellen das Handout, dass Ihr für die Aktion „40.000 Theatermitarbeiter*innen treffen ihre Abgeordneten“ in den Händen hattet. Damit Ihr wisst, worüber Ihr reden könnt.
Wir organisieren und kuratieren die KONFERENZ KONKRET zur Rettung des Stadttheaters.
Wir sind laut. Wir geben viele Interviews und leiten Interview-Anfragen an Euch Kolleg*innen weiter. Dabei geht es u.a. um Gagen, Nicht-Verlängerung, Angst, Zeitdruck, Bedeutung von Theater, künstlerische Mitbestimmung und die Liebe zur Kunst.
Wir organisieren und kuratieren die bundesweiten Ensemble-Versammlungen. Wir lassen sie dokumentieren, fotografieren und filmen. Wir laden die Presse ein, beantworten fragen. Wir bestellen Schnittchen und tanzen.
Wir stehen permanent als Ansprechpartner für alle bereit. Wir fördern und fordern das Inkrafttreten einer Theaterreform, die den Fokus auf die Belange der Künstler*innen legt. Dazu gehört auch eine Veränderung der aktuellen Schauspielausbildung.
Dafür sitzen wir in Zügen, an Schreibtischen, schreiben unzählige Mails zwischen, nach und vor den Proben, pflegen unsere Homepage und die sozialen Medien, führen Excel-Tabellen, koordinieren Termine mit vielbeschäftigten Leuten. Wir halten Vorträge und nehmen an Podiumsdiskussionen teil. Wir haben eine Referentin und eine Leiterin der Geschäftsstelle, weil die Arbeit alleine nicht mehr machbar ist.
Und eines dürfte klar sein: Wer für uns filmt, designt, fotografiert, Termine koordiniert, hostet, arbeitet, muss auch bezahlt werden.
Was habt Ihr denn geschafft?
Dass die Bedürfnisse der Theaterschaffenden endlich ausgesprochen werden und somit ein Bewusstsein ensteht, unter welchen Umständen wir Theater machen. Dies führt zu Erkenntnisgewinn, Handlungsbedarf und neuen Idee bei vielen Menschen.
Konkret:
Oldenburgisches Staatstheater Sparte Schauspiel: Anhebung des Gagenniveaus auf 2.000 € brutto. Probenfreier Samstag, außer bei End-/Bühnenproben.
Theater Oberhausen: Erhöhung der Anfängergage auf 2.300 € brutto. Frauen und Männer werden gleich bezahlt.
Theater Heilbronn: Erhöhung der Anfängergage auf 2.300 € brutto.
Schauspiel Köln: Erhöhung der Anfängergage auf 2.300 € brutto.
Theater Bremen Sparte Schauspiel: Probenfreier Samstag, außer bei End-/Bühnenproben.
Schauspielhaus Bochum: keinerlei Samstagsproben in der Spielzeit 17/18.
Wir geben Impulse an die GDBA weiter, in der einige von uns Mitglied sind. Wir bringen die Vertretung der Intendantengruppe mit der GDBA zusammen an einen Tisch.
Wir bringen Leitende zusammen, die gute Organisations-Modelle entwickelt haben.
Anproben finden immer weniger in der Arbeitszeit statt.
Es wird das erste Mal über Geld gesprochen.
Theatermusiker*innen erzählen uns ihre Gagen.
Immer häufiger finden Frauen heraus, wo sie ungleich zu Männern bezahlt werden.
Viele Politiker*innen wissen nun besser über die Leistung ihres Theaters Bescheid.